Die wichtigsten Gemüsearten für Selbstversorger

Gartengemüse

Für Selbstversorger hängt die Auswahl der wichtigsten Gemüse von verschiedenen Gegebenheiten ab. Das ist etwa die Größe der Anbaufläche, die zur Verfügung stehende Zeit, Technik und Faktoren wie Standort, Klima, Bodentyp und saisonale Wachstumsbedingungen.

Die Wahl der Gemüsearten sollte sich vornherein auf einfach zu kultivierende Arten beschränken, die mit wenig Zeitaufwand gezogen werden können. Wer nämlich Selbstversorger ist, der hat für solche Dinge in der Regel weniger Zeit zur Verfügung, als der Hobby-Kleingärtner. Der Eigenversorgung muss sich um vielerlei Dinge kümmern, wie Tierhaltung, Obstgarten, Kompostbereitung, Grundstrücksunterhaltung, Reparaturarbneiten, aber auch Planung und Organisation.
Zu nennen ist aber auch das Kochen. Was und wie wir kochen wird am Ende bestimmen, was wir Anbauen. Zudem wird der erfahrende Energieversorger ein anderes Konsumverhalten haben, als derjenige Verbraucher, der sein Gemüse im Supermarkt kauft. Der Selbstversorger baut nicht das an was möglich wäre, sondern was sicher und rentabel anzubauen ist.

Liste der wichtigsten Selbstversorger-Gemüse

Entsprechend der oben genannten Vorgaben, werden nun einige der am häufigsten angebauten Gemüse genannt, die für Selbstversorger von Interesse sein könnten:

  • Kartoffeln: Sie sind eines der am einfachsten zu züchtenden und nahrhaftesten Gemüsesorten. Sie können in fast jedem Boden angebaut werden und benötigen nur wenig Aufmerksamkeit. Allerdings muss bei der Lagerung sehr darauf geachtet werden, dass deine mögliche Knollenfäule die Lagerkartoffeln unbrauchbar macht.
  • Rote Bete: Die die Gesundheit fördernden Rüben eine pflegeleichte Gemüseart. Sie kann in sonniger Lage direkt im Freiland gesät werden, wird Ende Oktober geerntet und ist über den Winter leicht zu lagern.
  • Tomaten: Tomaten sind reich an Antioxidantien und Vitaminen und eignen sich hervorragend für Salate, Saucen und Suppen. Sie benötigen jedoch eine ausreichende Bewässerung und Nährstoffe. Die Kultur ist einfach.
  • Gemüsepaprika:
  • Zwiebeln: Sie sind eine wichtige Zutat in vielen Gerichten und können leicht aus Samen oder Steckzwiebeln gezogen werden. Die typische Selbstversorger-Zwiebel ist jedoch die Lauchzwiebel (Winterheck- bzw. Frühlingszwiebel). Wir kaufen im Supermarkt einfach ein paar Bünde Frühlingszwiebeln, kürzen sie ein und Pflanzen sie. So bilden sie staudenartige Büsche, die sich durch Teilung, bzw. Selbstaussaat wiederum fast von selbst vermehren.
  • Karotten: Möhren (Lagersorten) und Karotten (das sind die schnellwüchsigen Sorten) sind reich an Vitamin A und eignen sich hervorragend für Suppen, Eintöpfe und Salate. Sie benötigen tiefen Boden und regelmäßige Bewässerung.
  • Kohl: Kohl ist eine nahrhafte und vielseitige Gemüsesorte, die in vielen Sorten erhältlich ist, wie Weißkohl, Rotkohl, Brokkoli aber auch Kohlrabi. Es benötigt jedoch einen nährstoffreichen Boden und Schutz vor Schädlingen. Die Kopfkohlarten benötigen allerdings viel Platz. In kleineren Gärten sind Brokkoli, Kohlrabi und vor allem auch Grünkohl effektiv kultivierbar.
  • Paprika: Gemüse-Paprika sind reich an Vitamin C und können in vielen Farben und Größen angebaut werden. Sie benötigen jedoch ausreichende Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit. Das Besondere für die Eigenversorgung ist jedoch, dass die Paprikaschoten nicht wie überreife Tomaten sofort geerntet werden müssen.
  • Zucchini: Zucchini sind reich an Ballaststoffen und können in vielen Gerichten verwendet werden, wie z.B. in Suppen, Eintöpfen und Salaten. Sie benötigen jedoch viel Wasser und Dünger.
  • Hokkaido-Kürbis: Der aus Nord-Japan stammende Kürbis ist eine kleinfrüchtige Sorte des Riesenkürbis. Im Gegensatz zu anderen Kürbissorten hat der Hokkaido nur eine dünne Schale und kann ohne Schälen gegessen werden. Er eignet sich gut zum Kochen, Braten, Backen und für die Zubereitung von Suppen und Eintöpfen. Der Hokkaido-Kürbis ist relativ pflegeleicht bringt hohe Ernteerträge.
  • Gemüsebohnen: Stangen- wie Buschbohnen sind leicht anzubauen und reich an Ertrag. Das Besondere an schnell reifenden Buschbohnen ist, dass sie noch bis Mitte Juli gesät werden können. Sie können frisch, gekocht oder in Dosen oder Gläsern konserviert gegessen werden. Die Schoten können auch in vielen verschiedenen Gerichten verwendet werden, einschließlich Salaten, Suppen und Eintöpfen.
  • Spargel: Zuletzt ist noch der Spargel zu nennen, sei es nun Bleich- oder Grünspargel. Ein sechs bis acht Meter langes Spargelbeet ist zwar im Anlegen etwas arbeitsaufwändig, versorgt uns aber von Mitte April bis Mitte Juni ohne viel Pflegemaßnahmen. Wichtig ist nur das Düngen Ende Juni und im Frühjahr. Wer im Garten Wasser sparen muss, baue Spargel an!

Fazit

Diese Liste soll Anregung geben, nach welchen Gemüsearten wir als Selbtversoger Ausschau halten sollten. Es gibt viele andere Arten, die für den Eigenbedarf von Interesse sein könnten. Prinzipiell ist zu sagen, dass beim Eigenversorger die Saisonalität im Vordergrund stehen sollte und nicht der Drang zu jeder Zeit jedes Gemüse haben zu wollen. Was für die Marktgärter also Wichtig ist – zum Beispiel ganzjährig Salatgurken anbieten zu können – muss der Selbstversorger nicht erzwingen. So wird er in seinem nicht beheizten Gurkengewächshaus im Winter halt Winterprtulak kultivieren und im Winter Gartenkresse am Küchenfenster ziehen. Im Sommer ist dann wieder die Gurken-Saison, im Herbst die Rote-Bete-Zeit, im Frühjahr Spargelzeit und so weiter…

©Thomas Jacob 4/2023 ©Bildrechte bei Pexels