Wasser sparen in Haus und Garten – Druckminderer verwenden!

badende Frau

Im Haushalt gibt es viele Möglichkeiten im Haus, wie auch im Garten, Wasser zu sparen und das sogar in erheblichen Mengen. Ich glaube, das heutzutage der Hinweis öfter zu Duschen, satt zu Baden jedermann verständlich ist, wobei Gartenbesitzer hier durchaus von einer super „Warm-Bade-Idee“ profitieren können, auf die ich am Ende noch einmal kurz eingehen möchte und welche das Baden in aufgefangenem Regenwasser betrifft.

Hier soll es aber um das Sparen von Trinkwasser und mit dem zugleich mit dem Sparen von Brauchwasser gehen. Was den Unterschied zwischen einem Vollbad und einer Dusche betrifft, so helfen folgende Zahlen ein Gefühl für die Problematik zu bekommen:
Ein Vollbad benötigt etwa 150 bis 200 Liter Wasser, während eine fünfminütige Dusche nur etwa 50 Liter Wasser benötigt (im Jahr 2021). Durch den Wechsel zum Duschen können wir also bereits eine Menge Wasser sparen. Überhaupt sehe ich den Wasserverbrauch für die tägliche Dusche – also Körperreinigung – als eine Hauptverbrauchsquelle an. Natürlich ist es keine  Lösung auf das Duschen zu verzichten. Ich rate das auf keinen Fall! Wer in der Lage ist, wein wenig vernünftig zu kalkulieren, kann diese 50 Liter Wasser pro Tag und Person aber leicht reduzieren, ohne auf diesen minimalen Luxus einer Zivilisation verzichten müssen. Deshalb gehe ich auf diesen Aspekt noch einmal umfassender ein, da der Verbrauch an Warmwasser logischerweise noch eine weitere Stufe der Kostenexplosion sein kann, die sich daraus ergibt, dass die Bereithaltung von Warmwasser sehr viel Energie verbraucht. [1]

Im Haushalt den Hauptverbrauch an Wasser und Energie senken

Ich orte den hauptsächlichen Verbrauch an Wasser und Energie im Haushalt beim Duschen, bei der WC-Spülung, beim Geschirr spülen und bei dem waschen der Wäsche. Hinweise zu WC, Geschirrspühler und Waschmaschine sind unten stichpunktartig gegeben und sind genau genommen allgemein recht gut bekannt. Weniger bekannt sind die Einsparmöglichkeiten beim Duschen, die ich hier etwas eingehender behandeln möchte. Für diese Zwecke gibt es ein kaum bekanntes, unscheinbares technisches Teil und das ist ein sogenannter „Druckminderer“.

Was ist ein Druckminderer, bzw. Wasserdruckregler?

Ein Druckminderer (auch Druckreduzierer) für die Wasserversorgung eines Haushalts, also für die gesamte Wasserleitung in der Wohnung (und explizit auch für die Dusche) ist ein simpel aufgebautes Gerät, das den Wasserdruck reduziert oder reguliert und reduziert (verstellbarer Wasserdruckregler[2]), bevor das Wasser von der Straßenleitung zu uns zur Wasseruhr der Wohnung und in die Dusche fließt. Doch können wir weitere Druckminderer zusätzlich auch innerhalb unserer vier Wände montieren, wenn der immer noch recht hohe Wasserdruck in der Leitung am Ende unseren privaten Wasserbverbrauch erhöht. Richtig muss es heißen: „enorm erhöht“.
Dies ist besonders wichtig in Regionen, in denen der Wasserdruck sehr hoch ist, da ein zu hoher Druck in der Wasserleitung prinzipiell zu einer unnötigen Verschwendung von Wasser führt. Allein beim Händewaschen, wo man den Wasserhahn eine Zeitlang offen haben muss, fließt unter „Hochdruck“ unnötig Wasser fort. Zudem ist es oft gar nicht angenehm, wenn beim Händewaschen das Wasser wie bei einem Kärcher losspritzt [3].
Ein Druckminderer kann übrigens auch dazu beitragen, die Lebensdauer alle Wasser-Leitungen und Armaturen im Haushalt zu verlängern.

Die meisten Druckminderer werden in Wohnungen direkt vor oder nach der Wasseruhr oder separat an allen Wasserhähnen und direkt an der Duschleitung installiert. Sie können einfach ausgetauscht oder entfernt werden, wenn wir sie nicht mehr benötigen. Die Kosten dafür sind erschwinglich, bzw. kann man die Kleinstgeräte auch Monat für Monat für kleines Geld anschaffen und montieren.
In diesem Zusammenhang sein nochmals darauf hingewiesen, dass wir mit der sinnvollen Einsparung von Warmwasser auch enorm an denjenigen Energiekosten sparen, welche bei der Warmwasserbereitung eingesetzt werden, sei es nun Strom, Gas oder Heizöl. Ich rechne hierbei mit einer kalkulierten  Kostenersparnis von zehn Prozent. Mit dem Gewinn könnten zwei Personen zusammen schätzungsweise zweimal im Lieblings-Restaurant um die Ecke essen gehen.

Möglichkeiten Wasser im Haushalt zu sparen sind also,

  1. Duschen statt baden. Durch den Wechsel zum Duschen können wir eine große Menge Wasser sparen.
  2. Der Einbau von Druckreduzierern.
  3. Wassersparende Armaturen installieren. Entsprechende Duschköpfe und Wasserhähne können helfen, den Verbrauch zu reduzieren, ohne dass auf Komfort verzichtet werden muss.
  4. Wasserhahn beim Zähneputzen schließen.
  5. Spülmaschine oder Waschmaschine voll beladen. Dadurch werden Wasser- und Energieverbrauch reduziert.
  6. Die meisten Toiletten haben eine Doppelspülungsfunktion, die es ermöglicht, unterschiedliche Wassermengen zu verwenden, abhängig davon, ob nur Flüssigkeit oder Feststoffe gespült werden sollen. Haben wir veraltete Installationen, können wir eine Wassersparbox in den Spülkasten einsetzen, um die Wassermenge bei jedem Spülvorgang zu reduzieren.
  7. Repariere undichte Wasserhähne und besonders ständig laufende Toilettenspühlungen sofort!
  8. Nutze Regenwasser für die Gartenbewässerung oder für das Spülen der Toilette, anstatt Trinkwasser zu verwenden.
  9. Pflanzen mit Bedacht bewässern: Gieße Pflanzen nur, wenn sie es wirklich brauchen, und verwenden eine Gießkanne anstatt den Gartenschlauch.
  10. Verpflanze Stauden und staudenartige Gemüse (Schnittlauch, Überwinterungssalat, Rhabarber usw.) im Spätsommer, dann benötigen sie zum Anwachsen kaum eine Wässerung.
  11. Verpflanze Gehölze im Herbst und nicht im Frühjahr.
  12. Verwende vorzugsweise Gemüse, welche durch direktes Säen kultiviert werden; sie vertragen mehr Trockenheit, als Pflanzgemüse. Z.B. können wir Anfang Mai Kürbis und Zucchini direkt säen. Statt Kopfsalat zu pflanzen, säen wir Pflück- oder Schnittsalalt usw.

Durch diese Maßnahmen können wir im Haushalt eine Menge Wasser sparen, ohne auf Komfort oder Hygiene zu verzichten.

Die Super-Warm-Bade-Idee

Eingangs versprach ich eine Idee für kostenfreies Warmbaden im Garten zu nennen. Hier ist sie. Ich habe sie bei einem außergewöhnlichen Selbstversorger und Gartenfreund abgeschaut. Er hat auf seinem Grundstück – natürlich etwas versteckt – eine alte Badewanne stehen und daneben einen ausgemusterten Waschkessel alter Bauart. Regenwasser wird aufgefangen und ist zeitweise in Überfülle vorhanden. Dieses wird im Holzheizkessel erwärmt und z.B. mit Fichtennadel-Ästchen oder Kräutern zu kochen gebracht. Und dann wird absolut ohne Chemie in Zusätzen gebadet – und nicht nur im Sommer. Und alles für null Euro. Ist das eine gute Idee?
P.S. Die Edel-Varianten, die allerdings auch etwas kosten, sind Badetonne, bzw. Hot Tub.

©Thomas Jacob, 4/2023; Beitragsbild ganz oben: ©Andrea Piacquadio – Pexels.com


[1] Da ich Besitzer einer Öl-Heizanlage mit Warmwasserbereitung bin und mir durch die täglich mögliche Kontrolle des Ölstandes in den Tankbehältern ein Urteil erlauben kann ohne weiter statistische Angaben zu machen, kann ich sagen: es sind gut 20 Prozent, obwohl der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) die Kosten der Warmwasserbereitung im Durchschnitt (pro Haushalt) auf 10 bis 15 Prozent des Energieverbrauchs schätzt.
[2] Je nach Zweck und Besonderheiten gibt es sogenannte Wasserdruckregler, Druckreduzierer,  Wasserdruckbegrenzer, Wasserdruckventile, Wasserdruckstabilisatoren, Wasserdruckbegrenzungsventile, Wasserdruckbegrenzungseinrichtungen und dergleichen mehr. Nach den genannten Begriffen können wir im Internet recherchieren.
[3] Das Ergebnis kennen wir z.B. aus dem Filmklassiker „Bean – Der ultimative Katastrophenfilm“ Hierzu der Filmclip https://www.youtube.com/watch?v=Dj9dXUuZIug
[4] In Regionen, in denen der Wasserdruck sehr hoch ist, werden Druckminderer auch deshalb eingesetzt, da es bei einem  zu hohen Druck der Hauptleitung zu einer Überlastung unserer Leitungen, Wasseramaturen und Duschköpfe führen kann. Ein Druckminderer kann dazu beitragen, die Lebensdauer alle Wasser-Leitungen und Armaturen und Rohren im Haushalt zu verlängern, indem er sie vor zu hohem Druck schützt.